Wohnbauland, städtische Infrastruktur und Königspark: Konstruktive Tagung im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt

Vor wenigen Tagen fand im Rathaus Königs Wusterhausen der Stadtentwicklungsausschuss statt. Die Tagesordnung war standesgemäß reichhaltig. In der gut gefüllten Einwohnerfragestunde informierten sich die Anwesenden zunächst unter anderem über den Stand der Umsetzung zur Erarbeitung eines gesamtstädtischen Flächennutzungsplans sowie zahlreiche Straßenausbauprogramme.

Große Linien wurden dann vor allem bei den Tagesordnungspunkten zur Vergabe von Wohnbauland nach dem Einheimischenmodell sowie dem Selbstbindungsbeschluss zum Infrastrukturkonzept für die Stadt, mit Horizont 2035, debattiert. Zu den genannten Vorlagen hatte die SPD-Fraktion bereits im Vorfeld umfangreiche Stellungnahmen (Stellungnahmen ansehen) abgegeben. Erstgenannte Vorlage wird nach zahlreichen Hinweisen aus allen Fraktionen von der Verwaltung überarbeitet und im ersten Sitzungszyklus 2024 erneut eingebracht. Auch zum Infrastrukturkonzept folgte ein reger Austausch. Nach intensiver Diskussion mit weiteren Anregungen aus unserer Fraktion wurde die Vorlage mit Hinweisen für die SVV am 27.11. empfohlen.

Mit Spannung wurde der Rahmenvertrag zur städtebaulichen Entwicklung des jüngst viel diskutierten Königsparks erwartet. Hierzu informierte die Verwaltung allerding schon eingangs, dass dieser noch nicht vorläge und die darauf aufbauenden Beschlussfassungen somit auch nicht beraten werden können. Das Gremium verständigte sich daraufhin auf eine Sondersitzung am 17. November.

Im Folgenden wurden die angepasste Friedhofssatzung inklusive Gebühren sowie zahlreiche Straßenausbauprogramme empfohlen. Ausnahme bildete hierbei der Pirolweg in Senzig, der auf Bitten der Anwohnerschaft in das Jahr 2026 verschoben wurde. Nicht gefolgt ist die Mehrheit dem Antrag der FWKW, den Aufstellungsbeschluss für das Quartier am Möllenzugsee in Niederlehme zu ändern. Die Verwaltung empfahl, das Verfahren mit dem wesentlichen Planungsziel der Wohnbaulandentwicklung fortzuführen. Änderungen wären somit im nächsten Beteiligungsschritt der sogenannten „Offenlage“ abzuwägen.

Bericht aus dem Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen vom 08.11.2023

Der Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen am 08.11.2023 verlangte von allen Teilnehmenden echtes Durchhaltevermögen, denn dieser dauerte fünfeinhalb Stunden. Allein die Informationen der Bürgermeisterin nahmen knapp drei Stunden in Anspruch. Inhalt dieses Tagesordnungspunktes waren die Vorstellung der Wirtschaftspläne der städtischen Hafengesellschaft, der Wohnungsbaugesellschaft und der Entwicklungsgesellschaft. Der Wirtschaftsplan der Wärmeversorgungsgesellschaft konnte wegen noch nicht vorliegenden Beschlusses des Aufsichtsrates nicht vorgestellt werden. Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich alle Gesellschaften in einem guten Fahrwasser befinden. Die Ansiedlungen im Hafen schreiten weiter voran und die Umstellung vom Kohleumschlag zu anderen vielseitigen Betätigungsfeldern ist auch Dank der Landesförderung gut gelungen. Die Sanierung des Wohnungsbestandes der WoBauGe wird fortgesetzt, auch wenn hier der Denkmalschutz große Herausforderungen begründet. Eine der wichtigsten Aufgaben der EBEG in den nächsten Jahren wird die Sanierung des Mastes 17 sein, deren Kosten allein mit ca. 4 Mio € erwartet werden. In naher Zukunft, spätestens nach der Kommunalwahl im Juni nächsten Jahres, sollte über die zukünftige Ausrichtung dieser Entwicklungsgesellschaft beraten werden, die aus unserer Sicht mehr leisten kann, als nur die Senderhäuser und ein Gebäude am Nottefließ zu verwalten. Wir befürworten daneben den Aufbau eines bei der Bürgermeisterin angebundenen Controllings, um durch vergleichende Kennzahlen – etwa für Personalausgaben – die Entwicklung und Lage der Stadt besser beurteilen zu können. Wir regen die Einführung einer Art Sonderkostenstelle, eines eigenen Produkts oder ähnliches für Projekt Königspark an, um die damit verbundene Belastung der Verwaltung im Blick zu behalten.

Großen Raum nahm die Vorstellung der Planungen zur Aufstellung des Doppelhaushaltes für die Jahre 2024 und 2025 ein, der voraussichtlich im ersten Sitzungszyklus des folgenden Jahres beschlossen werden soll. Sinkende Steuereinnahmen bei steigenden Ausgaben unter Anderem für Personal wegen der Tarifabschlüsse und für übrige Aufwendungen wegen der Inflation führen zu Verlusten in den Jahresrechnungen der nächsten Jahre. Diese können zwar noch aus der Rücklage ausgeglichen werden, es werden aber keine zusätzlichen Finanzmittel für Investitionen generiert, sodass für den notwendigen Bau der Feuerwachen, Kitas und Schulen voraussichtlich ab dem Jahr 2025 Kredite aufgenommen werden müssen. Um deren Genehmigungsfähigkeit sicher zu stellen, müssen alle Gebührensatzungen und Satzungen zur Erhebung von Steuern auf den aktuellen Stand gebracht werden.

In Folge der Beratungen zum Haushalt wurde dann auch empfohlen, die Hundesteuern nach fast 20 Jahren erstmals zu erhöhen, die Friedhofssatzung und -gebührensatzung nach Neukalkulation zu überarbeiten, die Grundsteuerhebesätze moderat auf den Landesdurchschnitt zu erhöhen und auch wie alle 2 Jahre üblich die Straßenreinigungsgebühren dem tatsächlichen Aufwand anzupassen. Alle diese Entscheidungen haben wir uns nicht leicht gemacht, da sie zu Mehrbelastungen der Bürgerinnen und Bürger führen, jedoch aufgrund der notwendigen Kreditaufnahmen in der Zukunft unvermeidlich sind. Kritisch sehen wir das Gebaren einzelner Stadtverordneter, die sich über die viel zu lange zurückliegenden Neukalkulationen z. B. der Friedhofsgebührensatzung lautstark beklagen und nach Konsequenzen für die zuständigen Verwaltungsmitarbeiter wegen der dadurch bedingten Einnahmeausfälle fragen, aber dann die Neuregelung  ablehnen.

Die Entscheidungen zum Einheimischenmodell und zur besonderen Beitragssatzung für die Straße in Kablow außerhalb der Ortschaft wurden wie im Stadtentwicklungsausschuss auf den nächsten Sitzungslauf vertagt.

Stellungnahmen der SPD-Fraktion zur Vergaberichtlinie Einheimischenmodell und zum Infrastrukturkonzept 2035

In den in dieser Woche tagenden Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Königs Wusterhausen stehen zwei wichtige Beschlussvorlagen zur Beratung an.

Dabei handelt es sich zum einen um den Entwurf einer Vergaberichtlinie nach dem sogenannten Einheimischenmodell. Diese Richtlinie soll sicherstellen, dass bei der Vergabe städtischer Grundstücke in Erbbaupacht für Wohnbebauung zukünftig KW’er bevorzugt werden. Die Grundstücke sollen nicht wie bisher an den Höchstbietenden gehen. Vielmehr wird künftig anhand von Kriterien (etwa Anzahl der Kinder, Ehrenamt in der Stadt, ortsansässig usw.) derjenige Bieter ermittelt, der nach sozialen Kriterien den Zuschlag erhält. Das geht zurück auf einen Vorschlag der SPD-Fraktion aus dem Sommer 2021, der nun von der Stadtverwaltung umgesetzt wird. Die Unterlagen dazu können hier abgerufen werden: https://sessionnet.krz.de/koenigs_wusterhausen/bi/vo0050.asp?__kvonr=9689

Zum anderen geht es um das Infrastrukturkonzept 2035. Das Konzept hat anhand vielfältiger Daten Bedarfe und Zahlen ermittelt, denen unsere soziale und Bildungsinfrastruktur gewachsen sein muss. Das Konzept zeigt etwa auf, wie viele und wo neue Kitas errichtet werden müssen und fasst die Maßnahmen in einer priorisierten Liste zusammen. Das Konzept kann hier nachgelesen werden: https://sessionnet.krz.de/koenigs_wusterhausen/bi/vo0050.asp?__kvonr=9691

Die SPD-Fraktion hat zu beiden Beschlussvorlagen schriftliche Stellungnahmen mit Anmerkungen, Fragen und Hinweisen abgegeben:

Stellungnahme_Infrastrukturkonzept

Stellungnahme_Einheimischenmodell

Bericht aus dem Ausschuss für Soziales, Bildung, Familie, Jugend, Sport und Kultur vom 05.09.2023

Informationen der Verwaltung:

  • Der bisher unter der Trägerschaft des DRK geführte Hort „Siebenstein“ geht ab 01.01.2024 in die Trägerschaft der Stadt über.
  • Hinweise zur GOST-Konzeptgruppe
  • Fördermittel-Land-Bund-Eigenanteil bei der Umsetzung von Bauprojekten
  • Auswertung der Förderrichtlinien. Was wird gefördert?, Wo besteht Handlungsbedarf?

Vorstellungen:

  • Evangelisches Familienzentrum

Das Leitbild des Familienzentrums ist es, Orte der Begegnung für Menschen verschiedener Generationen/Religionen zu schaffen. Dabei liegt der Fokus darauf, Menschen im Sozialraum auf unkomplizierte Weise zu erreichen und ihre Bedürfnisse bestmöglich zu unterstützen. Das Familienzentrum möchte niederschwellige Angebote schaffen, um Menschen in unserer Stadt zu erreichen, insbesondere Familien mit geringem Einkommen und von Armut betroffene Familien. Diese Zielgruppen benötigen besondere Unterstützung und sollen im Familienzentrum einen Ort finden, an dem ihre Bedürfnisse ernst genommen werden.

Das Familienzentrum hält u.a. folgenden Angebote bereit: Zwergenwissen oder das Familienkaffee mit niederschwelligen Angeboten für Familien.

Um das Familienzentrum weiterhin erfolgreich zu gestalten, gibt es einige Wünsche und Bedarfe. Um eine kontinuierliche Betreuung und Unterstützung sicherzustellen, besteht der Wunsch nach weiteren Stellen insbesondere für das pädagogische Personal. Ebenso besteht der Wunsch nach Honorarkräften für weitere Kursangebote, um die Vielfalt der Aktivitäten zu fördern, die beispielsweise Gesundheitskurse, Musikunterricht oder Sportaktivitäten anbieten können.

  • SHIA- Selbsthilfegruppen Alleinerziehender-Landesverband Brandenburg

Die Frauenwoche ist ein jährliches Event. Hier werden Workshops, Vorträge und Veranstaltungen, die Frauen in verschiedenen Lebensbereichen unterstützen, angeboten. Die Stadt Königs Wusterhausen unterstützt dieses Projekt, da es die Gleichstellung und das Wohlbefinden von Frauen fördert. Das Kinderfilmfest ist ein beliebtes Veranstaltungsformat, das Kindern hochwertige Filme und kulturelle Erlebnisse bietet. Die Stadt unterstützt dieses Projekt, da es die kulturelle Bildung und Freizeitgestaltung von Kindern fördert. Ehrenamtsbörse: Dieses Projekt stärkt das bürgerschaftliche Engagement und die Gemeinschaft in Königs Wusterhausen.

Während der Präsentation wurden auch einige Wünsche und Bedarfe seitens der Vorstellenden von SHIA zur weiteren Unterstützung und Entwicklung der Projekte geäußert. Gewünscht wird unter anderem eine kontinuierliche finanzielle Unterstützung für die genannten Projekte, um langfristige Planung und Umsetzung zu erleichtern. Eine stabile Regelförderung würde die Projekte sicherstellen.

  • Vorstellung des Schulessen-Programms der WSG

Ziel: gesunde Ernährung für Schulkinder sicherstellen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Schulen und Eltern berücksichtigen. Abrechnung nach Leistungsmonat erfolgt transparent und nachvollziehbar, was zu einer besseren Übersichtlichkeit führt. An- und Abmeldung von Essen ist bis 8:00 Uhr am selben Tag möglich. Um sicherzustellen, dass die Kinder mit dem Schulessen zufrieden sind und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden, führt die WSG Runden auch mit den Kindern durch. In diesen Gesprächen können die Schülerinnen und Schüler Feedback geben und Wünsche äußern. Dies trägt dazu bei, das Schulessen an die Vorlieben und Bedürfnisse der Kinder anzupassen.

Die WSG legt großen Wert auf die Qualität des Schulessens. Daher wird nach festgelegten Rezepturen gearbeitet, um eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen. Ebenso bietet die WSG eine vegane Linie an. Dies ermöglicht es Kindern, die eine vegane Ernährung bevorzugen oder benötigen, am Schulessen teilzunehmen. Ernährungsexperten sichern nach Rücksprache mit Eltern und Vorlage von Attesten, dass Kinder mit Lebensmittelunverträglichkeiten an der Essenversorgung teilnehmen können.

  • Staatliche Gesamtschule /Information durch den Schulleiter

Seit August konnten zwei wichtige Leitungsstellen  besetzt werden. Dies stärkt die Führungsebene der Schule und ermöglicht eine effizientere Koordination und Planung. Trotz der Besetzung der Leitungsstellen gibt es weiterhin offene Stunden. Bei Ausfällen konnten die Schwerpunktfächer erfolgreich sichergestellt werden.

Bis 2027 ist ein Erweiterungsbau/Neubau geplant. Die weitere Planung sieht u.a. eine 3-Feld Turnhalle, einen Sportplatz und ein Außengelände vor. Der aktuelle Sachstand  spiegelt positive Entwicklungen und vielversprechende Zukunftsperspektiven wider. Die Schule bleibt ein wichtiger Akteur in der Bildungslandschaft und wird weiterhin einen wertvollen Beitrag zur Ausbildung und Entwicklung der Schülerinnen und Schüler leisten.

SPD-Fraktion vor Ort: Öffentliche Fraktionssitzung in Niederlehme am 01.09.2023

Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung ist in der Vergangenheit stets für die Stärkung der Mitbestimmungs- und Beteiligungsrechte der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt eingetreten. Den Fraktionsmitgliedern liegt der Austausch mit den Menschen am Herzen, um ihre Vorschläge, Hinweise, Sorgen und Nöte, aber auch ihre Kritik zu hören.

Die Fraktion lädt daher am 01.09.2023 zur öffentlichen Fraktionssitzung in Niederlehme ein. Treffpunkt ist um 17:30 Uhr am Clunie, Triftstraße 9. Vom Clunie aus ist ein Rundgang durch Niederlehme geplant: vorbei am künftigen Entwicklungsgebiet des alten Hafens, über die Festwiese, um den Dorfanger und zurück zum Clunie.

Hierbei wird Gelegenheit bestehen, sich über die aktuelle und künftige Entwicklung von Niederlehme, den darin liegenden Chancen und Risiken, mit den SPD-Stadtverordneten und der Beigeordneten und Dezernentin für Stadtentwicklung und Bauen, Frau Sylvia Hirschfeld, ins Gespräch zu kommen. Der Rundgang endet ca. 18:45 Uhr.

Bericht aus dem Ausschuss für Soziales, Bildung, Familie, Jugend, Sport und Kultur vom 23.05.2023

Die Verwaltung informierte im Sozialausschuss unter anderem zum Sachstand des öffentlich-rechtlichen Vertrags Kita mit dem Landkreis, zur Tee- und Wärmestube, den digitalen Tourismusstehlen, zur Bibliothek und deren Öffnung am Samstag ab September sowie der Höfe-Nacht am 03.06.2023.

Im Anschluss gab die Kobra-Net einen kurzen Einblick in ihren Abschlussbericht zur Evaluation der Schulsozialarbeit an den Grundschulen. Besonders positiv wurde dabei herausgestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Akteuren vor Ort sehr gut klappt. Die Schülerinnen und Schüler unserer Grundschulen empfinden die SchulsozialarbeiterInnen als Bereicherung und sehen in ihnen eine wichtige Vertrauensperson, jenseits von Noten und Unterrichtsstress. Die Fachkräfte selbst gehen mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen an ihre Arbeit und bieten den Kindern individuelle Unterstützung und Beratung. Aber auch kleine Projekte werden auf die Beine gestellt; jeweils abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen.

Kritisch angemerkt wurde jedoch, dass die organisatorische Einbettung oft nicht klar abgegrenzt scheint und die Abstimmungen manchmal noch etwas zäh verlaufen. Es wurde empfohlen, dass die SchulsozialarbeiterInnen in alle wichtigen Gremien der Schulen mit eingebunden werden sollen. Außerdem sollten die jeweiligen Erwartungshaltungen klar abgesteckt und kommuniziert werden.

Der schriftliche Abschlussbericht wird den Stadtverordneten noch zugehen. Darin werden noch weitere Hinweise zum künftigen Umgang mit der Sozialarbeit an Schule enthalten sein.

In der Einwohnerfragestunde lag der Fokus auf dem Erhalt der Tee- und Wärmestube in Königs Wusterhausen. Der Vertrag am derzeitigen Standort ist bis Februar 2024 befristet. Die Tee- und Wärmestube ist Anlaufpunkt für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, zum Beispiel wohnungslose Menschen. Neben der Beratung und Betreuung erhalten sie dort etwas zu essen und zu trinken, können duschen oder finden in der Kleiderkammer saubere Kleidung.  Neben der Tee- und Wärmestube sind weitere Beratungs- und Unterstützungsangeboten an diesem Standort untergebracht. Hier müssen wir dringend eine Lösung finden, um diese wichtigen Hilfen im Stadtgebiet zu erhalten.

Weiter ging es mit den Beschlussvorlagen der Bürgermeisterin. Zunächst stand die Änderung Kindertagesstättensatzung auf der Tagesordnung. Die hauptsächliche Änderung ist die Anhebung der möglichen Schließtage. Statt wie bisher 13 Tage sollen die Einrichtungen nun 16 Tage im Jahr schließen dürfen. Zum einen um die tarifvertraglich vereinbarten Regenerationstage der Erzieherinnen und Erzieher zu ermöglichen und zum anderen soll künftig ein stadtweiter Fachtag stattfinden, an dem alle städtischen Einrichtungen teilnehmen sollen. Der Ausschuss hat diese Änderungen mehrheitlich empfohlen.

Danach folgte die Debatte um die Änderung der Mittagsversorgungssatzung der Kinder in den kommunalen Kindertageseinrichtungen.  Hier wurde zum einen klargestellt, dass diese Satzung nur für die Kinder bis zum Schuleintritt gilt. Zum anderen muss der monatliche Betrag aufgrund der aktuellen Inflationsentwicklung um 5,00 Euro pro Monat angehoben werden. Auch diese Beschlussvorlage empfahl der Ausschuss mehrheitlich.

Im Anschluss folgte die Diskussion über die Mittagsversorgung für die Grundschülerinnen und Grundschulen an den Schulen in Trägerschaft der Stadt. Der Preis für ein Schulessen stieg zum Januar auf 4,77 Euro pro Mahlzeit an. Das sind enorme Kosten mit denen die Familien belastet werden. Hier sind sich alle Beteiligten einig, dass man diese Kosten abfedern und bezuschussen muss. Die Stadtverwaltung hat dazu vorgeschlagen, dass die Stadt die Kosten für die Serviceleistungen (Ausgabekräfte) in Höhe von derzeit 1,03 Euro pro Mahlzeit übernimmt. Der Anteil für die Familien würde damit auf 3,74 Euro sinken. Das erscheint den meisten Stadtverordneten dennoch zu hoch. Um hier eine tragfähige Lösung zu finden, wurde verabredet, dass sich Vertreterinnen und Vertreter aus den Fraktionen und aus der Verwaltung noch einmal zusammensetzen und eine Einigung erarbeiten. Der Beschlussvorlage der Verwaltung wurde dementsprechend mehrheitlich nicht gefolgt.

Es folgte die Beschlussvorlage zur Erweiterung der staatlichen Gesamtschule Königs Wusterhausen. Die dortigen Schulplätze reichen an ihre Kapazitätsgrenzen und müssen dringend erweitert werden. Dafür hat sich die Stadtverwaltung vorgenommen, zum nächsten Schuljahr einen weiteren Klassenzug zu etablieren. Zum Schuljahr 2024/25 sollen zwei weiter Züge hinzukommen. Dafür sind natürlich Erweiterungsbauten notwendig. Natürlich weckt diese hohe Zahl an Schülerinnen und Schülern erst einmal Bedenken, aber die Größe einer Schule sagt nichts über die Qualität aus. Das Ziel ist an dem Standort eine moderne und zukunftsgerichtete Bildungslandschaft zu errichten und für unsere Kinder einen Lern- und Sozialraum zu schaffen, an denen sie sich gut entwickeln können. Der Ausschuss hat diesen Beschluss mehrheitlich befürwortet.

Die letzte Beschlussvorlage betraf die Ergänzende Erklärung an Straßennamenschildern. An auszuwählenden Straßennamenschildern sollen ab dem nächsten Jahr Legendenschilder angebracht werden, die die Bedeutung des Straßennamens erklären. Die Mitglieder des Ausschusses sprachen sich dafür aus.

 

Bericht aus dem Ausschuss für Ordnung, Mobilität und Digitales vom 25.05.

Am vergangenen Donnerstag fand die Sitzung des Ausschusses für Ordnung, Mobilität und Digitales statt. Hier sind die wichtigsten Punkte aus Sicht der SPD-Fraktion:

Im Übergangswohnheim musste aus brandschutztechnischen Gründen eine Etage gesperrt werden. Die Kapazität verringert sich von 26 auf 16 Plätze. Die Stadt sucht nach weiteren Möglichkeiten für Übergangswohnheimplätze. Ab dem 1.6. startet die 3. Ordnungspartnerschaft der Stadt mit der Fachhochschule für Finanzen.

Zur Situation und Perspektive des Radverkehrs in Königs Wusterhausen war Reinhard Kähler vom ADFC zu Gast. Aus Sicht des ADFC wären folgende Punkte für das zu erarbeitende Mobilitätskonzept zu beachten:

  1. Ausbau von Abstellanlagen und die Verpflichtung zur Schaffung von Fahrradstellplätzen bei Neubauten.
  2. Ausbau der Radwege, Schaffung von zusätzlichen Bordsteinabsenkungen, Verbesserung von Markierungen, Sicherheit an Schulwegen.
  3. Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit.
  4. Bau des Radwegs zwischen Senzig und Bindow.
  5. Weiterführende Verbesserungen am Dahme-Radweg.

Der Stand der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) wurde diskutiert und wird in der nächsten Sitzung mit dem zuständigen Dezernat vertiefend diskutiert.

Die Beschlussvorlagen zur 1. Änderung der OBV Nachtruhe, zur Straßenbenennung und zu ergänzenden Erklärungen an Straßennamensschildern wurden einstimmig empfohlen.

Danke für Ihr Interesse an den kommunalen Entscheidungen in Königs Wusterhausen!

Bericht aus dem Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen vom 24.05.2023

Am 24.05.2023  tagte der Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen im Rathaussaal.

Die Mitteilung der Verwaltung zu Beginn, dass die Zuweisungen aus Anteilen an der Einkommensteuer in 2023 vermutlich 2 Millionen Euro unter Planung ausfallen werden, trübt die Ausgabenfreude von Verwaltung und Stadtparlament. Sollte sich dieser Trend aus der Zuweisung für das erste Quartal fortsetzen, wird die Aufstellung eines Nachtragshaushaltes unumgänglich sein.

Trotzdem wurde der 1. Änderung der Satzung für die Mittagsversorgung der Kinder in den kommunalen Kindertageseinrichtungen der Stadt Königs Wusterhausen ohne Diskussion und ohne Gegenstimmen bei Enthaltungen zugestimmt. Danach erhöht sich der Elternbeitrag pro Monat inflations- und aufwandsbedingt von 31,25 Euro auf 36,50 Euro. Gleichzeitig steigt der Stadtzuschuss aufgrund der generellen Verteuerung der Essensportionen von rund 360.000 Euro auf rund 505.000 Euro pro Jahr.

Hingegen wurde der Vorlage der Bürgermeisterin Zuschuss zur Mittagsversorgung für die Grundschüler der Schulen in Trägerschaft der Stadt Königs Wusterhausen nicht zugestimmt. Im Spannungsfeld Eltern / politischer Überzeugungen und SPD-Wunsch nach höheren städtischen Zuschüssen zur Entlastung der Elternhäuser wird der aktuellen Vorlage der Verwaltung (1,03 Euro Zuschuss bei 3,74 Euro selbst zu entrichtendem Preis für die Mittagsversorgung) wenig abgewonnen. Stattdessen schlug unser Fraktionsvorsitzender Tobias Schröter eine kurzfristige Zusammenkunft der Fraktionsvorsitzenden und Mitglieder des Ausschusses für Soziales, Bildung, Jugend und Familie vor, um eine schnelle mehrheitsfähige Lösung herbeizuführen.

Einstimmig gefolgt wurde dem Antrag,  das städtische Grundstück in Senzig nach Beendigung der heutigen Grundschulnutzung an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft zum Mietwohnungsbau zu übertragen. Die SPD-Fraktion wertet dieses als allgemeine Willenserklärung, müssen doch noch die Feinheiten (altengerechtes Wohnen, städtische Erbpacht, etc.) im Nachgang zeitnah erörtert / verhandelt werden.

Nicht öffentlich behandelte der Ausschuss die Abschlüsse 2022 der städtischen Unternehmen gemäß kommunalverfassungsrechtlicher Vorgabe.

Bericht zum Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt vom 22.05.2023

Die Tagesordnung des Ausschusses bot wieder jede Menge Gelegenheit zur Diskussion.

Den Anfang machte die Informationsvorlage der Verwaltung zur Zeitachse der Entstehung eines Gesamtflächennutzungsplanes für die Stadt Königs Wusterhausen. Kritisiert wurde dabei vor allem, dass die öffentliche Bekanntmachung erst im 2. Quartal 2025 stattfindet und nicht mehr in der laufenden Wahlperiode. Auch die Beauftragung eines externen Büros sorgte für Diskussionstoff. Wunsch des Ausschusses war es, dass trotz externen Sachverstands die Vorgaben für die Entwicklung aus der Stadt kommen müsse.

Darüber hinaus informierte die Dezernentin Frau Hirschfeld über die Fällung von Bäumen entlang der neuen Umgehungsstraße in Niederlehme, um die ehemalige Deponie zu rekultivieren, über die Anschaffung von Lüftungsanlagen für die Klassenräume in der Modulanlage der Grundschule Zernsdorf, die Errichtung einer Modulanlage als Hort für die Grundschule Erich Kästner und dass der Bau eines Fahrradparkhauses am Bahnhof immer noch fokussiert wird.

Weiter ging es mit der Genehmigung der Ortsteilfeste in diesem Jahr. Dabei kam zur Sprache, dass der Ort Zernsdorf mit seinem Ortsteil Kablow-Ziegelei in diesem Jahr in Bedrängnis kam, da auch der sehr aktive Fußballverein von Kablow-Ziegelei gern den Zuschlag für ein Jubiläumsfest erhalten hätte. Die Ortsvorsteherin Frau Schwittala merkte an, dass die Verwaltung in solchen Fällen Ausnahmen machen sollte. Die Vorlage wurde einstimmig empfohlen.

Im weiteren Verlauf wurden die Strassenbau-Vorhaben bis auf 2 Ausnahmen zum Teil einstimmig empfohlen. Nur die Sandpistenausbau-Vorhaben Kurze Str. und Zossener Str. wurden abgelehnt.

Die Vorlage „Förderung des Vereins Citypartner KW e. V.“ wurde in den nächsten Ausschuss verwiesen mit der Bitte, dass der Vorstand des Vereins im Ausschuss seine Ideen vorstellt. Der Ausschuss möchte sich einen eigenen Überblick über die Arbeit und Vorstellungen des Vereins machen.

Die Vorlage der CDU „Priorisierung der Bauleitplanung“ wurde nach kurzer Diskussion empfohlen, die Anträge „Leitsätze zur Stadtentwicklung“ von B90/Die Grünen und SPD wurden zurückgezogen. Beide Vorlagen werden im kommendem Sitzungszyklus als eine gemeinschaftlich erarbeitete Vorlage neu eingebracht. Diese Vorgehensweise sorgte für große Zustimmung.

Der Antrag der Fraktion Miteinander wurde nach intensiver Diskussion mehrheitlich empfohlen.

Beim letzten Punkt unter Sonstiges kamen vielfältige Themen zur Sprache (Fertigstellung Spielplatz Senzig, Steganlage Zeesen, Schließung von Filialen der MBS, Kita Darwinbogen und Bullenberg u.a.).

Die Verwaltung bat darum, in solchen Fällen die Fragen vorab schriftlich zu stellen, um im Ausschuss dann auch gehaltvolle Antworten geben zu können.

Die Sitzung endete um 19:31 Uhr.

SPD-Fraktion legt Leitsätze zur Stadtentwicklung vor: Wachstum behutsam gestalten, steuern und begrenzen

Königs Wusterhausen ist eine wachsende Stadt in einer dynamischen Wachstumsregion. Dieses Wachstum birgt Chancen, aber auch Risiken. Es ist nicht vollständig aufzuhalten, muss aber behutsam gestaltet, gesteuert und auch begrenzt werden. Die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Königs Wusterhausen legt hierzu Leitsätze zur Stadtentwicklung vor. Diese Leitsätze sollen verbindliche Handlungs- und Entscheidungsgrundlage für die Stadtverordnetenversammlung und die Bürgermeisterin sein, bis der beschlossene gesamtstädtische Leitbildprozess mit breiter Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt wurde sein. Tobias Schröter, Fraktionsvorsitzender, erklärt hierzu:

„Die Attraktivität unserer Heimatstadt mit ihren grünen Freiräumen, Wäldern, Wiesen, Gewässern muss erhalten bleiben. Ein Wildwuchs der Stadt muss und kann verhindert werden. Ein maßvolles und behutsames Wachstum ist jedoch notwendig, um den vorhandenen Bedarf zu decken, weitere Kostensteigerungen und einen Verdrängungseffekt zu verhindern.“

Nach Überzeugung der Fraktionsmitglieder:innen ist ein weiteres Wachstum für KW nur dann verträglich, wenn es bezogen auf den Ortsteil, aber auch die Gesamtstadt die ortsbildprägende Struktur nicht sprengt, den Charakter unserer Stadt als grüne Kleinstadt nicht bedroht, die Versorgung der vorhandenen und hinzukommenden Bevölkerung gleichermaßen und umfassend gewährleistet ist. Damit angesprochen sind die verkehrliche und soziale Infrastruktur, Freizeit, Kultur- und Naherholung, Versorgung des täglichen Bedarfs und die medizinische Versorgung. Größere Wohnungsbauprojekte sind also mit voll deckender Infrastruktur zu planen, wobei diese Infrastruktur zuerst fertigzustellen ist. Dies ist grundsätzlich Aufgabe der Investoren, die die damit verbundenen Kosten zu tragen haben. Der Vorschlag der SPD-Fraktion beschäftigt sich umfassend mit der Stadtentwicklung:

„Jedes Wohnen erfordert grüne Ruheoasen, aber auch Spielmöglichkeiten für Kinder. Wir wollen daneben nachhaltiges und dem Klimawandel angepasstes Bauen sowie erneuerbare Energien fördern. Der Flächenverbrauch muss durch Nachverdichtung zurückgefahren werden, wobei uns eine soziale Durchmischung in den Quartieren wichtig ist. Für uns steht jedes weitere Wachstum, jedes weitere Entwicklungsprojekt unter diesen Vorbehalten. Jede Entwicklung unserer Stadt muss einen Mehrwert für die Menschen haben, die bereits hier leben. Allein ein maßvolles und behutsames Wachstum ist verträglich. Wir wollen eine Stadt für alle“, so Schröter weiter. „Klar ist außerdem, dass stadteigene Projekte, vor allem im Bereich sozialer und Bildungsinfrastruktur, in der Bearbeitung bei begrenzten Ressourcen in der Verwaltung grundsätzlich Vorrang haben.“

Diese Leitvorstellungen zur Stadtentwicklung bringt die Fraktion als Beschlussvorlage ein, die zuerst im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt am 22.05. diskutiert wird.

Zum Hintergrund:

Um in einem breiten Dialog und Beteiligungsprozess eine gemeinsame Vorstellung von der Entwicklung, den Chancen, Risiken und Zielen unserer Stadt zu bekommen, hat die Stadtverordnetenversammlung bereits 2019 beschlossen, einen umfassenden Leitbildprozess durchzuführen. Dieser steht noch aus und ist ungeachtet dieses Beschlusses durchzuführen.

Dieser umfangreiche Leitbildprozess benötigt Ruhe und Zeit. Zugleich ist der Wachstumsdruck auf unsere Stadt weiterhin enorm hoch, größere Wohnungsbauprojekte stehen zur Diskussion und Entscheidung an. Ergänzend zu den Beschlüssen der Stadtverordnetenversammlung einen Leitbildprozess zu führen, eine Folgekostenrichtlinie zu erarbeiten und für die Vergabe kommunale Grundstücke zu privaten Wohnbauzwecken ein Einheimischenmodell zu etablieren, besteht daher Handlungsbedarf. Stadtpolitik und Stadtverwaltung erhalten so eine nachvollziehbare Handlungsgrundlage. Forderungen gegenüber Projektentwicklern und Investoren sind zugleich transparent.

Zum Beschlussvorschlag: Antrag_Leitsätze_Stadtentwicklung